Folgenden Leitsätze wurden an der Mitgliederversammlung des SFE vom 20. März 2013 genehmigt:

Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flugplatz Emmen ist ein überparteilicher Verein mit dem Ziel, die Bevölkerung vor Immissionen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Flugplatzes Emmen zu schützen. 

Der Schutzverband setzt sich ein für:
– die Begrenzung der Anzahl Flugbewegungen
– die Reduktion des Fluglärms
– die Beibehaltung der Flugbetriebszeiten mit Flugpausen in der Nacht, über Mittag und am Wochenende
– eine Sommerflugpause von mindestens sechs Wochen

Im Rahmen dieser Zielsetzung respektiert der Schutzverband die Existenz des Militärflugplatzes und akzeptiert eine zivile Mitbenutzung, insbesondere im Zusammenhang mit der RUAG.

Der Schutzverband richtet sich entschieden gegen einen Regionalflugplatz Zentralschweiz, gegen eine touristische Nutzung des Flugplatzes Emmen und gegen die Sportfliegerei auf dem Flugplatz.

Der Schutzverband arbeitet mit den Gemeindebehörden, der Kantonsregierung und weiteren Interessengruppen der Zentralschweiz zusammen.

Argumente gegen einen Regionalflugplatz Innerschweiz

Tourismusförderung dank Regionalflugplatz Emmen?

• Die Zentralschweiz liegt international gesehen am Flugplatz Zürich/Kloten
• Billigtourismus per Easy-Jets ist nicht erwünscht (Wertschöpfung fraglich)
• Stärken der Zentralschweiz dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden: Lebensqualität, Ruhe sind gerade für den Tourismus von unschätzbarem Wert.

Arbeitsplätze erhalten dank Regionalflugplatz?

• Auch wir wollen den SF die Erhaltung und den Ausbau von qualifizierten Arbeitsplätzen ermöglichen durch zivile Mitnutzung des Militärflugplatzes im heutigen Rahmen. Die SF brauchen für ihre Zwecke keinen Regionalflugplatz
• Charterfliegerei und Easy Jet schaffen wenig Arbeitsplätze im Vergleich zum Nachteil für eine ganze Region: Preis ist zu hoch!

Ab Emmen in alle Welt?

• Illusion, da auch bei Vollausbau nur ausgewählte Destinationen angeflogen werden können.
• Sammelflüge ab Emmen zu grösseren Flughäfen: Das kann doch nicht ökonomisch und ökologisch sein! Wenn schon müssten die Verbindungen des öffentlichen Verkehrs nach Zürich und Basel verbessert werden.

Braucht die Wirtschaft den Regionalflugplatz Emmen?

• Die Studien des Gemeinderates zeigen es deutlich: die Zentralschweiz ist nicht auf einen Regionalflugplatz angewiesen, für Emmen ist er nichts als schädlich.
• Internationale Vergleiche: Emmen-Kloten no problem!
• Die direkte Anbindung an einen Flugplatz kommt bei den Unternehmen in der Standortwahl weit hinten, etwa auf Rang 10.
• Ein Regionalflughafen mit Charterfliegerei, Easy Jet und einigen Business-Flügen garantiert noch längst kein wirtschaftliches Wachstum. Diverse andere Rahmenbedingungen wie: UNI, Vielfalt von anderen Unternehmen, Konkurrenz, Forschung, Steuern, Image… spielen mit. Folge: Diese übrigen Faktoren stärken, denn die können ohne Nachteile für eine ganze Region realisiert werden.
• Ist eine Idee, die keine Zukunft hat, eine innovative Idee? Neuste Forschungen zeigen, dass es fünf vor Zwölf ist, das Ruder herumzureissen, wenn wir nicht in eine Klimakatastrophe laufen wollen. Die Schweiz ist durch eine Klimaerwärmung überdurchschnittlich betroffen, für die Zentralschweiz gilt das gleiche innerhalb der Schweiz.

Braucht Emmen den Regionalflugplatz zur Image-Verbesserung?

• Emmens Marketing-Bemühungen müssen die Qualitäten Verkehrserschliessung, Landreserven, Stadtnähe, Nähe zum Flughagen Kloten hervorheben. Ein Regionalflugplatz nutzt der Standortgemeinde am wenigsten, denn sie nimmt dadurch mehr Schaden als sie vom Nutzen profitieren kann.
• Es sind Auswärtige, die einen Imagegewinn für Emmen prophezeien. Sie würden das in ihrer Wohngemeinde nicht tun und sie würden wegen des Flugplatzes nicht nach Emmen ziehen. In Emmen sind viele Liegenschaften relativ günstig zu kaufen. Doch keiner der Promotoren ist hierhergezogen, um zu zeigen wie wenig er unter dem Fluglärm leidet…
• Emmen kann sich diesen Imageschaden nicht leisten, denn wir wollen keine Abwanderung von guten SteuerzahlerInnen.
• Emmen und der Tourismus: Das wird nie etwas! Wir wären also so oder so nur Zulieferer.

Die Ruhe bewahren!

• Emmen ist verkehrstechnisch fast optimal gelegen: Autobahnkreuz, SBB Knotenpunkt Luzern, Agglo Luzern! Das bringt allerdings auch Belastungen wie Verkehrsstau, Lärm, Abgase! Lärmsanierungen bei Strasse und Schiene werden in den nächsten Jahren die Situation für viele EinwohnerInnen verbessern.
• Der Militärflugplatz hat seinen Anteil an den Immissionen. Aber: An Wochenenden und am Abend, also in der freien Zeit vieler EinwohnerInnen, sind die Belastungen erträglich! Echte Lärmschutzmassnahmen wären beim vollen Wochenbetrieb hier aber nicht realisierbar.
• Mit der Einhaltung der heutigen Flug-Betriebszeiten bietet Emmen als Wirtschaftsstandort attraktiven Wohn- und Lebensraum!
• In der Baubewilligung für die jüngste Ausbauetappe des Unique Zurich Airport wird vorgeschrieben, dass der Charterflugverkehr oder die General Aviation (Geschäftsflüge) aus Kloten ausgelagert werden müssen, sobald der Ausstoss 2400 t Stickoxid übersteigt. Das wird etwa 2005 der Fall sein. Ganzer Charterverkehr in Emmen – Zerstörung der Tourismusregion

Regionalflugplatz Emmen: Wachstum, fast ohne Grenzen!

• „Regionalflugplatz“ bedeutet Zulassungszwang für alle Flugzeuge: Heute 7000, Morgen 70’000 Flüge? Nein Danke!
• Rentabilität geht nur über Quantität! Der Businessplan der IG Aviatik kommt nur auf einen Gewinn, weil er 22x so viele Passagiere pro Flug rechnet, wie in Bern Belp tatsächlich fliegen. Das Rezept ist klar: Das Blaue vom Himmel versprechen – ein Defizit einfahren,das nur durch noch mehr Flüge gestopft werden kann. Deshalb will die IG Aviatik ja auch die betroffenen Gemeinden in der Trägerschaft des Flughafens.
• Leere Versprechen der Startinitianten; später weiss von Beschränkungen niemand mehr etwas! Die Manager-Crews sind nämlich längst wieder ersetzt! Zurück bleiben wir, die EinwohnerInnen von Emmen.